Wahlmarathon am Ende
Die Kommunalwahl und die folgende Besetzung der Posten ist geschafft. Bei WIR werden auch die letzten Sektflaschen geleert sein. SPD und CDU haben es einfacher. Ohne Mandate braucht man keinen Sekt und kein Personal. Die Ausreden für die katastrophalen Stimmverluste sind schon zurecht gezimmert. Dabei liegen die Ursachen auf der Hand.
Der Wahlsieger WIR ist Profiteur einer geradezu unverschämten Mauschelei in Bausachen. Auch das misslungene Baugebiet am Holunderbusch erfüllt keine der Erwartungen. Keine Seniorenwohnungen für geringe Einkommen, keine preisgünstigen Bauplätze für junge Dassendorfer, keine Sozialstation. Dafür ist den Anliegern des Weges "Am Wendel" ein für Dassendorfer Verhältnisse untypischer Gebäudekomplex vor die Nase gesetzt worden. Einziger Profiteur: die Baugesellschaft der Kreissparkasse und die am Bau sonst so beteiligten. Kaum zu glauben, die SPD wollte sich im Wahlkampf sogar mit den Projekten aus der geschmähten Regierungszeit der CDU schmücken. Das jahrelang torpedierte Gewerbegebiet wurde eine SPD-Errungenschaft!
Frau Falkenberg hat mitgemacht. Strukturelle Verbesserungen für Dassendorf hat es nicht gegeben. Drei Grundsteuererhöhungen sind verfrühstückt. Das Glasfaserinternet haben die Stadtwerke Geesthacht finanziert und auf den Weg gebracht. Viele Fotos fielen dabei ab. Lediglich die Erweiterung der Schule hat sie mit Landesmitteln vorangebracht. Endlich gibt es keinen Anlass mehr für sülzige Statements zur jahrezehntelangen unerträglichen Trittbrettfahrerei der Nachbargemeinden.
Die personelle Substanz der Gemeindevertretung ist auf einem Tiefpunkt angekommen. SPD und CDU entsenden die am meisten kontaminierten Lichter. Der aufstrebende Jungpolitiker Fey kann sich nun seinem Wunschberuf in der SPD widmen. Die GuD klammert sich an WIR. Was auch sonst? Bei der CDU werden wohl bald die Lichter ausgehen. Zuviel Verrat am Wähler! Hier wie da.
Auch wenn der Wahlsieg von WIR beeindruckend und verdient ist, finden sich dort nur die Falkenbergs mit drei erfahrenen Gemeindevertretern. Liest man die Vita und Absichten der anderen Vertreter, so stellt man fest: kommunale Qualifikation Fehlanzeige. Hier ist deutliche Nacharbeit notwendig, aber denkar. Denn immerhin müsste die Gemeindevertretung irgendwann wieder zu einem seriösen Bild zurückkommen. Die Chance dafür besteht.