Erste Privatstraße in Dassendorf

schrankeAn der Bargkoppel lag zwischen dem Rückhaltebecken und der Bargkoppel in der Vergangenheit ein Gewerbegebiet. Das Gebiet wurde leider nur für die Lagerung von Abraum, Steinen und Erde genutzt. Gegenüber lag nämlich das Wohnhaus des Eigentümers. Es gab die Idee, dort statt Gewerbe Seniorenwohnungen  zu bauen.  Daraus wurde nichts. Aus "Sorge" um den Betrieb der Spedition RTS hieß es, könne man das dort nicht bauen. Die Lastwagen der Spedition verursachten zu viel Emissionen.  RTS befürchtete Beschwerden der Wohnungsmieter. Auch die B 207 sei zu nah. Also: Die Lärmbelästigung sei zu groß. Man stieg um auf eine Realisierung der Seniorenwohnungen am Holunderhof. Große naturnahe Flächen waren das Opfer. Die weitere Emtwicklung dort wird dem Leser bekannt sein.

Die Dassendorfer Baumafia behielt aber die Flächen des Gewerbegebietes an der Bargkoppel im Auge. Die Gemeindevertretung beschloß auf deren Betreiben die Umwandlung von Gewerbe- in Mischgebiet. In Mischgebieten können Wohnen und Gewerbe gemeinsam realisiert werden können. Deshalb verzichtete man auf alle Festlegungen. Vereinfacht gesagt, es konnte gebaut werden, was man wollte. Blumige Redensarten über blühende Handwerksbetriebe mit Geschäftsführer- und Eigentümerwohnungen waren zu hören.

Nicht einmal Wege oder Straßen wurden geplant. Die gesamte Bebauung wurde dem Eigentümer überlassen. Schön für ihn. Zusammen mit dem sattsam bekannten Dassendorfer Bauleitplaner plante der Eigentümer an Stelle der Gemeinde nun selbst. Traumbedingungen für die Erzielung von Planungsgewinnen. Die Gemeinde hatte aber ein wertvolles Gelände zur Gewerbeansiedlung verloren. Es blieb die Hoffnung auf Gewerbesteuereinnahmen durch die erwarteten Handwerksbetriebe.

Jetzt kann man sehen, was der Verzicht auf planerische Vorgaben mit sich bringt. Statt Mischgebiet ist eine Wohnbausiedlung entstanden. Das bringt natürlich bessere Renditen als Gewerbegelände. Damit man unter sich bleibt, hat man sogar auf eine öffentliche Zuwegung verzichtet. Keine Widmung, keine Geh- und Fahrrechte der Bürger. Es bleibt abzuwarten, bis nur noch per Chipkarte und Schranke Einlass gewährt wird. Heute schon steht ein Hinweisschild: Privatweg. Alle Hinweise im Planungsprozess auf die Gefahren eines bauleitplanerischen Vakuums wurden damals in den Wind geschlagen. "Das will hier keiner mehr hören!"  Frau Falkenberg machte munter mit. Sie wollte nicht erkennen, dass sich die blumigen Reden schnell in plumpe Lügen wandeln würden, wenn es um die Realisierung der Gewinne geht. Aber sie ließ sich gern belügen und fühlte sich dennoch wohl dabei.

Bei der letzten Kommunalwahl wurde die Baumafia mehr als deutlich abgewählt. Von den bauleitplanerischen Fehlleistungen der letzten Wahlperioden kann sich Frau Falkenberg aber nicht wegstehlen. Es bleibt abzuwarten, ob Frau Falkenber mit ihrer WIR-Truppe nun endlich ein sauberes, am Gemeinwohl orientiertes Entwicklungskonzept erarbeitet und danach handelt. Oder scharren schon neue Interessenten mit ihren Füßen unterm Tisch?

Krippe, Kita, Schule, Halfpipe, Bus und salbungsvolles Gerede von "Miteinander" in Stuhlkreismanier reichen eben nicht. Wohltaten verteilen ist einfach, Pflichten einfordern und Bereicherung verhindern ist schwieriger.